(„Ich seh' von des Schiffes Rande“)
- Opus number: op. 8, No. 2
- Year (first publication): 1846
- Lyricist: Joseph von Eichendorff
- Key: b-flat minor
- Time signature: 6/4
- Tempo/Performance marks: Andante con moto. Im Balladenton.
Ich seh von des Schiffes Rande
Tief in die Flut hinein:
Gebirge und grüne Lande
Und Trümmer im falben Schein
Und zackige Türme im Grunde,
Wie ich's oft im Traum mir gedacht,
Wie dämmert alles da unten
Als wie eine prächtige Nacht.
Seekönig auf seiner Warte
Sitzt in der Dämmrung tief,
Als ob er mit langem Barte
Über seiner Harfe schlief;
Da kommen und gehen die Schiffe
Darüber, er merkt es kaum,
Von seinem Korallenriffe
grüßt er sie wie im Traum.
I lean from the ship while gazing
into the depths below,
where mountains and verdant meadows,
and ruins of long ago,
and pointed turrets greet me,
as they oft did my dreams delight,
they all beneath me are gleaming
like unto a beautiful night.
The seaking on his gray tower
sits in the twilight deep,
as if with his beard so hoary,
o'er his harp he'd fallen asleep.
Above him the ships are sailing,
he heeds them with never a glance,
from coral reef he greets them,
as in a dreamy trance.
Recordings
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Track 13
Transcription of Vocal Works
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CD 2 Track 7
Liszt: The Complete Music for Solo Piano
Scores
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Liszt: 12 Lieder von Robert Franz, S. 489
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Digital copy available
35 Lieder und Gesänge
Herbert Heidenreich
20.03.2017 16:28Ich finde dieses Lied auch besonders reizvoll. Das Balladenhafte findet man - bzw. ich - sonst eher selten bei Franz.
JD
17.07.2016 02:38Besonders reizvoll finde ich bei diesem Lied die Tatsache, dass Franz die teilweise etwas starr konstruiert wirkenden Formschemata verlässt, zu Gunsten einer freieren Auslegung des Liedtextes. Der Übergang von der Erzählung des lyrischen Ich hinzu der fantastischen, mythischen Unterwasserwelt des[...]
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